15.8. 2009 , Samstag Wilerhorn
Zugsabfahrt 5.58 und wie gewohnt stehen an einem milden herrlichen Sommermorgen 8 SACler am Bahnhof und warten auf Bruno. Der Zug fährt pünktlich und wir haben fast den ganzen Zug für uns. Luzern umsteigen nach Lungern kein Problem, wo ist der Tourenleiter? Wir sitzen in der Brünigbahn fahren bei schönsten Sonnenschein dem Luzerner Hausberg entlang, der frisch und klar von der Morgensonne erleuchtet wird. Irgendwo in einem Rucksack gibt es Handygeräusche. Bernhard wird fündig und die Überraschung; der Tourenleiter versucht uns erfahrenen Wanderer zu erklären wie wir zur Lungern-Schönbühl Bahn gelangen können. Wir geniessen, trotz dem fehlenden Organisator, die Fahrt durch das liebliche Obwaldnerland in der Morgensonne. In Lungern steigen wir aus dem Zug und mit rauchenden Pneus steht ein PW mit einer AG Nummer vor dem Bahnhof still. Als Empfangskomitee begrüsst uns nun Bruno der Tourenleiter. Er sei zwar nicht der einzige der sich verschlafen habe, nur die zweite Person hat das Rennen schon nach einem kurzen Telefon mit ihm aufgegeben. Kann es das geben bei einem so herrlichen Sommertag? Ein kleiner Fussmarsch zur Gondelbahn und hinauf geht’s in die Alpenwelt. Mit dem Sessellift leise über die Alpweiden das Geläute des Viehs versetzt uns in echte Alpenromantik. Über Alpwiesen und Vieh, vorbei an Hütten und Alpkirchlein werden wir hochgezogen zum ersten Ziel, Kaffee und Gipfeli im Bergrestaurant Lungern - Schöhnbühl. Hier stehen uns die Berge Spalier von West bis Ost. Wie heissen all die Gipfel und Gletscher? Der Niesen, Höch Gummen, das Wetterhorn, Eiger, Sustenhorn, Titlis, Axalphorn, Brienzerrothorn und, und, und. Die Schönheit der Alpen bei diesem Wetter und dazu die angenehmen Brise mit dem Duft der Alpenwelt, da darf man die Alltagssorgen ruhig vergessen. Eine kleine Gratwanderung zum Wilerhorn und von hier sehen wir Teile vom Zuger- Vierwaldstätter- Sarner- Lungern- und Thunersee. In voller Länge aber der Brienzesee. Geographie in der Natur, hier haben alle nur Fensterplatz um die fantastische Bergwelt zu geniessen. Auch Botanikkunde wird betrieben und zwischendurch werden Heidelbeeren genascht. Dann zurück am Hörnli vorbei zum Tüfengrat, gemächlich beginnen wir den Abstieg zum Brünig. An der Flanke des Wilerhorns entlang hinab durch steile Hänge und Känel mit Blumen und Kräuter geschmückt. Die Rothornkette im Rücken, Brienz und der Ballenberg unten zur rechten, aber die Sonne brennt ganz schön. Der Schatten wird bevorzugt um stehen zu bleiben um die herrliche Aussicht in alle Richtungen zu kosten. Der Weg ist schmal und ein Fehltritt könnte schlimme Folgen haben. Im Halbschatten eines dahin plätschernden Brunnens wird Mittagsrats gemacht. Frisch gestärkt nehmen wir den Rest zum Brünig unter die Füsse. Gemächlich über Weiden, durch Moore und Wald stehen wir bald dem, Moloch Verkehr gegenüber. Die Einen warten auf dem Brünig bei einem Bier und nehmen den Zug. Die unermüdlichen legen noch einen rassigen Fussmarsch hin, der Bahn entlang, um in Lungern auch die Bahn zu besteigen. Doch auch für uns reichte es noch zu einem kühlen Trunke. Hier verabschieden wir Bruno Liechti und danken ihm für die sehr schöne Tour. Die vielen schönen Bilder werden uns in Erinnerung bleiben. Im vollgestopften, heissen Bahnwagen rattern wir Giswil entgegen wo wir uns endlich Sitzpläze ergattern. In Luzern wechseln wir in einen Kühlwagen und in Zofingen entsteigen wir wieder fast frisch und mit neuem Tatendrang für eine baldige wieder so schöne Bergwanderung.
Hans Haas